Ingrid Alvermann Buhr meistert Ironman Hamburg

tödlicher Unfall

Vorweg: Ein Toter bei einer Sportveranstaltung ist immer einer zuviel! Der Unfall ereignete sich auf dem 16 km langen Teilstück am Spadenländer Hauptdeich. Hier war die abgesperrte Straße in beiden Richtungen zu befahren - das einfachste Teilstück der Radstrecke. Dort findet jährlich der Vielandentriathlon mit mehreren 100 Teilnehmern statt, die teilweise viermal diese Stecke absolvieren - allerdings ohne Motorräder. Warum scherte der Motorradfahrer auf die Gegenfahrbahn aus? Wir Aktiven werden disqualifiziert, wenn wir über die Mittellinie fahren. Der Veranstalter hatte nur zwei Möglichkeiten - das Rennen abzubrechen oder durchzuführen - egal welche Entscheidung getroffen wäre, sie wäre falsch gewesen. Das Mitgefühl für die Angehörigen haben sowohl die Veranstalter als auch die Aktiven gezeigt. Das Unfallgeschehen wird ja noch ermittelt, deshalb gab es vom Veranstalter auch noch keine Presseerklärung.
Beim Wettkampf hatten die Aktiven optimale Witterungsbedingungen. Um 6.15 Uhr starteten die Profis über die 3,8 km lange Schwimmstrecke in die Binnenalster, durchschwammen die Lombards- und Kennedybrücke und schwammen bis weit in die Außenalster und zurück zu den Treppen am Rathausmarkt.

Die Altersklassenathleten starteten ab 6.20 Uhr im "Rolling start". Um 7.10 Uhr startete Ingrid Alvermann-Buhr. Sie hatte nach 1:31 Stunde wieder trockenen Boden unter den Füßen. Nach Durchlaufen der langen Wechselzone (Ballindamm) nahm sie die Radstrecke in "Angriff", hatte jedoch mit Magenproblemen zu kämpfen (vielleicht doch zu viel "Alsterwasser" getrunken). An der Unfallstelle mussten die Aktiven ihr Rennrad auf den Deich schieben und zu Fuß gehen. Da kam dann schon ein mulmiges Gefühl auf. Sie durchfuhr die 180 km mit einem Durchschnitt von 25 km/h. Nach erneutem Durchlaufen der Wechselzone startete sie den Marathon - 4 Laufrunden an der Alster. Auf der Laufstrecke konnte sie aufgrund ihrer Magenprobleme nur noch Cola zu sich nehmen, benötigte 5:28h, durchlief nach 14:38h das Ziel am Rathausmarkt und wurde 3. in ihrer Altersklasse. Mit ihrer Gesamtzeit war sie hoch zufrieden, wollte unter 15h ankommen. Insgesamt haben gut 2000 Aktive unter diesen bedrückenden Umständen das Rennen beenden können. Erst im Ziel erfuhr Ingrid Alvermann-Buhr von ihrem Ehemann, dass der Motorradfahrer gestorben war. Zunächst wusste niemand, ob die Siegerehrung am Montag überhaupt stattfinden würde. Die Stimmung bei der Siegerehrung war natürlich anders als sonst. Die Organisatoren haben dem Ganzen einen würdevollen Rahmen mit Schweigeminute u,a, gegeben.
Die Vorbereitung auf den Ironman begann Ingrid Alvermann-Buhr Anfang September 2022 und steigerte kontinuierlich ihre Wochenumfänge. Zuerst baute sie die Schwimmleistung auf 3x3km in der Woche auf, dann die Laufleistung auf 60km pro Woche - 7x 30km im Winter und Frühjahr. In der zweiten Februarhälfte nahm sie am Triathloncamp von Stephan Vuckovic auf Lanzarote teil, um die Radumfänge zu steigern. Ab der zweiten Märzhälfte kamen die "harten" Trainingswochen hinzu.
Montag:   3km Schwimmen
Dienstag: Koppeltraining - 50km Rad fahren und 10km Laufen im mehrfachen Wechsel
Mittwoch: vormittags 15km laufen, nachmittags 75km Rad fahren
Donnerstag: 4km Schwimmen
Freitag: 30km Lauf oder 75km Rad fahren + 30km laufen als Koppeleinheit
Samstag: 3km SchwimmenSonntag: 150km Rad fahren oder 100km Rad fahren (je nach Freitagstraining)

Ingrid Alvermann-Buhr