European Championship in Frankfurt
Heidekreistriathleten überlaufen die Ziellinie beim Ironman
Seit 2006 wird der Ironman Germany in Frankfurt als Europameisterschaft ausgetragen und gilt unter Triathleten nach der Weltmeisterschaft auf Hawaii als das zweitwichtigste Rennen auf der Langdistanz. In diesem Jahr nahmen mehr als 2600 Athleten aus 55 Nationen teil. Unter ihnen waren nicht nur der aktuelle Weltmeister Pete Jacobs und der Europameister Marino Vanhoenacker, sondern auch eine Vielzahl weiterer Favoritinnen und Favoriten.
Nicht um den Sieg, aber um das erfolgreiche Finishen bei möglichst guten Zeiten und Platzierungen ging es den teilnehmenden Sportlern des Triathlon Heidekreis. Neben Eva Homotov und Frank Haller, die jeweils ihren zweiten Ironman absolvierten, ging Dr. Michael Röhrs zum dreizehnten Mal bei einer Langdistanz an den Start.
Für den vom Veranstalter als längsten Tag des Jahres bezeichneten Wettkampftag waren Nordostwind, Sonne und Temperaturen von 29 Grad im Schatten vorhergesagt, so dass es nicht nur der längste, sondern auch einer der heißesten Tage des Jahres werden sollte.
Das Schwimmen über 3800 Meter wurde im Langener Waldsee im Süden Frankfurts ausgetragen. Nach der ersten Runde über 2150 Meter und einem kurzen Landgang mussten in der zweiten Schleife 1650 Meter geschwommen werden. Haller durfte aufgrund seiner Schwimmstärke in der ersten Welle mit den Profis und Topschwimmern starten. Nach schnellen 54:02 Minuten erreichte er das Ufer und begab sich nach einer Wechselzeit von 4:28 Minuten auf die Radstrecke. Röhrs und Homotov starteten mit dem Hauptfeld von über 2000 Athleten und mussten sich so dem Gedränge und den Prügeleien eines dichten Feldes, das aus der Vogelperspektive einem Insektenschwarm glich, auseinandersetzen. Röhrs konnte sich relativ schnell freischwimmen und hatte nach 1:10:33 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen. Homotov hatte Probleme mit der tiefstehenden Sonne, erreichte aber dennoch nach 2:00:29 Stunden wohlbehalten das Schwimmziel.
Bei steigenden Temperaturen machten sich die Heidjer auf die 180 Kilometer lange Radstrecke. Nach 12 Kilometern bis in die Innenstadt ging es auf einen zweimal zu durchfahrenden Rundkurs à 84 Kilometer durch Frankfurts Norden mit Wendepunkt an der Burgmeile in Friedberg. Die wellige Strecke war durch sechs Anstiege über insgesamt 1100 Höhenmeter sowie eine zweimal zu durchfahrende 300 Meter lange Kopfsteinpflasterpassage gekennzeichnet. Bis zum Wendepunkt hatten die Sportler überwiegend mit Gegenwind zu kämpfen, danach ging es meist mit Rückenwind zurück in die Frankfurter City. Der letzte schwere Anstieg musste in Bad Vilbel überwunden werden. Hier war die Zuschauerunterstützung am größten. Am Rand einer engen Gassen feuerten Hunderte von Zuschauern die Athleten an. Haller fuhr 5:07:39 Stunden, Röhrs stieg nach 5:44:26 vom Rad, und Homotov kam nach 6:54:28 Stunden in der zweiten Wechselzone am Mainkai an.
Während die Heidekreisler schon auf der zweiten Hälfte der Radstrecke auf regelmäßige Kühlung achten mussten, stellte der abschließende Lauf aufgrund der gestiegenen Temperaturen und des kaum vorhandenen Schattens eine besondere Herausforderung dar. Der Lauf über 42,195 Kilometer führte über vier Runden an beiden Mainufern entlang, wobei der Fluss acht Mal überquert werden musste. An den zahlreichen Verpflegungsstationen gab es neben Energiegetränken und Cola reichlich Wasser und Eiswürfel. Neben den kühlenden Hilfsmitteln sorgten Tausende von Fans dafür, dass rund neunzig Prozent der Starter trotz der schwierigen Bedingungen in das Ziel am Römerberg kamen.
Haller benötigte 3:39:14 Stunden und durchlief das Zieltor nach insgesamt 9:47:30 Stunden. Damit belegte er den 250. Rang in der Gesamtwertung und Platz 29 in der Altersklasse M 45. Röhrs lief 4:13:04 Stunden und überquerte die Ziellinie nach einer Gesamtzeit von 11:21:37 Stunden. In der M 50 kam er damit auf Platz 91, insgesamt auf Rang 1192. Homotov landete mit einem Laufsplit von 4:35:56 Stunden und einer Gesamtzeit von 13:49:00 Stunden auf dem neunten Platz der W 55 sowie auf Rang 2246 der Gesamtwertung.
Den Gesamtsieg holte sich übrigens weder der Welt- noch der Europameister, sondern der Baske Eneko Llanos, der damit zu den Topfavoriten für den Showdown auf Hawaii im Oktober zählt.